Unter halbautomatischen Messvorrichtungen verstehen wir solche, die innerhalb des Messprozesses einen automatischen Ablauf realisieren. Die Bauteile werden noch von Hand zugeführt und entnommen, der übrige Ablauf erfolgt vollautomatisch. Der große Vorteil ist, dass damit der Bedienereinfluss während des Messens ausgeschlossen ist.
Die Messvorrichtungen werden bei uns mit einem Qualitätsdatensystem verbunden, das den Prozess steuert und Messdaten gewinnt. Alle Mess-, Steuer- und Übermittlungsaufgaben erfolgen über die Software. Eine externe Steuerung ist nicht nötig.
Die Messvorrichtung wird in der Fertigung direkt an der Maschine eingesetzt und dient zum Messen von Durchmessern und Abständen an Schwenkbügeln. Es gibt 2 Bauteiltypen, die in jeweils einer Aufnahme aufgenommen und gemessen werden. Der Bediener legt über ein Hebezeug das Bauteil in eine Vorablage ab. Hier erfolgt bereits eine Vorpositionierung in einem Ablageprisma. Danach wird das Bauteil über einen Schwenkhebel in die Messposition gebracht. Gleichzeitig fährt ein Messdorn in die Bezugsbohrung ein. Nach dem Absenken erfolgt die automatische Messung. Die Messtaster werden dabei pneumatisch zugestellt. Bei einer positiven Bewertung wird das Bauteil signiert und kann wieder entnommen werden.
Es werden Sitzschienen mit einer Länge über 2000mm gemessen. Die Merkmale sind Breite, Höhe, Verwindung und Verbiegung. Der Bediener legt das Bauteil in die Vorrichtung ein. Dabei wird es bereits ausgerichtet. Dann startet er am Qualitätsdatensystem den Messvorgang. Ein Messschlitten fährt automatisch getaktet das Bauteil ab und nimmt an definierten Messstellen Messwerte auf. Diese werden online verrechnet und nach erfolgtem Vorgang angezeigt.
Geprüft werden Turbinengehäuse. Hierbei geht es um die Erfassung von Durchmesser-, Abstands- und Positionsmaßen. Da der Messbus flexibel ist, können sowohl taktile, als auch optische Sensoren eingebunden werden. Zur Erfassung von Positionen kommen zwei Kamerasysteme zum Einsatz. Zur Messung von Abstandsmaßen werden Lasersensoren verwendet. Für die Messung der Ebenheit werden Induktivtaster eingesetzt. Der Bediener legt das Bauteil ein und betätigt den Handtaster. Das Bauteil wird gespannt und über einen Messschlitten in die Messposition eingefahren. Danach erfolgen die optischen und taktilen Messungen.
Die aktuellen Kamerabilder werden eingefroren und auf einem 2. Monitor angezeigt. Nach der Speicherung der Messergebnisse wird das Bauteil wieder ausgefahren und entspannt.
An dieser Messvorichtungen werden Lagerdeckel gemessen. Die Merkmale betreffen die Höhe/Breitem, die Positionen der Aufnahmebohrungen zur Außenkontur und die Lage der Halbkontur zu den Aufnahmebohrungen. Das Beschicken geschieht von Hand, die Messung erfolgt vollautomatisch. Dabei wird das Bauteil auf die beiden Zapfen aufgesteckt und per Zweihandbedienung der Messvorgang gestartet. Das Bauteil wird pneumatisch in den Innenbereich bewegt und dann gespannt. Im weiteren Ablauf erfolgt das Einfahren der beiden Messköpfe, sowie die das Anstellen der Messtaster außen. Die Messung erfolgt und die Messergebnisse werden visualisiert. Danach wird das Bauteil entspannt und zur Entnahme zurück bewegt.